Bärentraube – Arctostaphylos uva-ursi

Gebräuchliche Namen: Bärentraube, Echte Bärentraube, Uva-ursi, Bearberry (englisch), Kinnikinnick, Arctostaphylos uva-ursi (lateinisch), Pinemat-Manzanita, Medvědí hrozen (Herkunft tschechisch), Polärbärentraube
Lateinischer Name: Arctostaphylos uva-ursi
Herkunft: Asien, Europa, Nordamerika
Kurzvorstellung
Bärentraube ist eine äußerst anspruchslose Pflanze, die sowohl auf trockenen als auch feuchten Böden wächst und Sonne wie Halbschatten gut verträgt. Sie kann durch Aussaat, Stecklinge oder Teilung vermehrt werden. Wildwachsende Bärentraube steht jedoch in ganz Mitteleuropa unter Naturschutz und sollte daher nicht gesammelt werden.
Ausführliche Beschreibung
Naturheilkundliches Desinfektions- und Antibiotikum für die Harnwege.
Botanische Informationen
Bärentraube, botanisch Arctostaphylos uva-ursi genannt, ist ein kleiner, immergrüner Strauch mit einer robusten, verholzten Struktur und erreicht eine maximale Höhe von etwa 30 Zentimetern. Die kleinen, festen Blätter sind ganzrandig und wechselständig angeordnet. Die Blattunterseite ist stets heller als die Oberseite. Die Blüten sind weiß bis rosafarben, die Früchte leuchtend rot (Beeren).
Der aufrechte Stängel wächst aus einer einzelnen, unverzweigten Wurzel und ist glatt. Die Zweige sind regelmäßig und haben eine feste, flächige Struktur.
Herkunft und Verbreitung
Bärentraube kommt hauptsächlich in nördlichen Regionen und eher in höher gelegenen Gebieten vor. Ihr Ursprung ist ungeklärt, das Verbreitungsgebiet jedoch sehr weitreichend: von Nordeuropa (Island, Norwegen) bis in den Süden nach Spanien, nach Osten über die Türkei, Sibirien bis zum Himalaya. In Nordamerika reicht sie von Südkalifornien über die Rocky Mountains bis in den Nordosten der Vereinigten Staaten.
Verwendung / Dosierung
Die antibiotische Wirkung der Bärentraubenblätter konnte in nicht-klinischen Studien gegenüber verschiedenen Keimen nachgewiesen werden; vor allem der Inhaltsstoff Arbutin zeigte dabei ein starkes antibiotisches Potenzial. Die Pflanze wird traditionell zur Unterstützung der Harnwege und Blase eingesetzt – ihre diuretische Wirkung kann zur Senkung von Bluthochdruck beitragen und damit das Risiko kardiovaskulärer Erkrankungen mindern.
Klinische Studien belegten, dass Arbutin gegen Infektionen mit Staphylococcus aureus und Escherichia coli wirksam ist. Wässrige und alkoholische Extrakte der Blätter zeigten breites antibiotisches Wirkspektrum gegenüber Staphylokokken, Bacillus-Arten, Escherichia coli, Mykobakterien, Shigellen und Helicobacter pylori (dieses Bakterium ist als Verursacher von Magengeschwüren bekannt).
Auch die entzündungshemmenden Eigenschaften und die Wirkung zur Linderung unspezifischer Entzündungssymptome sind belegt; Bärentraube kann nachweislich Schwellungen reduzieren. Einzelne Studien zeigen zudem einen leichten blutzuckersenkenden Effekt. Die Pflanze unterstützt positiv die Funktion von Nieren und Harnsystem auf verschiedenen Ebenen.
Bärentraube wird traditionell auch als natürlicher Diuretikum zur Förderung der Harnausscheidung, bei Hämaturie (Blut im Urin), Diabetes und Nierenerkrankungen verwendet. Die enthaltenen Gerbstoffe wirken adstringierend und werden zur Behandlung von Haut, Schleimhäuten und auch bei Durchfall eingesetzt. Sie hilft außerdem bei der Ausscheidung von Harnsäure (bei Gicht), unterstützt die Linderung von Nierensteinen und deren Ausleitung.
Wirkstoffe
Hauptwirkstoffe sind phenolische Glykoside, insbesondere Arbutin und Methylarbutin. Das Verhältnis dieser Stoffe bestimmt die Qualität der Heilpflanze. Zudem enthält Bärentraube Gerbstoffe (Tannine), die einen leichten therapeutischen Nutzen haben, sowie kleinere Mengen an ätherischen Ölen, Flavonoiden und organischen Säuren.
Traditionelle Dosierung
Für medizinische Zwecke werden die Blätter der Bärentraube verwendet – frisch oder getrocknet, ganz oder geschnitten. Extrakte können entweder als Trockenextrakt in 60% Alkohol (3–5:1) oder wässrigen Auszug (2–5:1) verwendet werden.
Zur Zubereitung eines Kräutertees nimmt man 1,5–4,0 Gramm Blätter (je nach Verarbeitungsform) und übergießt diese mit etwa 150 ml kochendem Wasser. Nach 15 Minuten abseihen und trinken. Ein Kaltmazerat wird mit der gleichen Blattmenge und 150 ml lauwarmem Wasser angesetzt und etwa 30 Minuten ziehen gelassen, anschließend abfiltern. Der Kaltmazerat ist zur sofortigen Anwendung bestimmt. Die regelmäßige Einnahme sollte auf maximal 2 Wochen beschränkt werden.
Um alle Wirkstoffe maximal auszuschöpfen, können 3 Teelöffel Blätter mit ca. 600 ml lauwarmem Wasser übergossen und mindestens acht Stunden im Schatten ziehen gelassen werden. Anschließend wird die Flüssigkeit abgeseiht und getrunken.
Für Schwangere und stillende Frauen ist Bärentraube nicht geeignet.