Baobab – Adansonia digitata

Gebräuchliche Namen: Baobab, Afrikanischer Affenbrotbaum, Affenbrotbaum, Dead-rat Tree, Monkey-bread Tree, Upside-down Tree, Adansonia digitata, Kremetart (Südafrika), Kuka (Westafrika), Mowana (Botswana), Shimuwu (Namibia), Muvhuya (Zimbabwe), Seboi (Malawi), Lalo, Mali
Lateinischer Name: Adansonia digitata (baobab, Baobabus digitata)
Herkunft: Afrika, Asien
Kurzvorstellung
Der Baobab ist auf dem afrikanischen Kontinent weit verbreitet, vor allem in Savannengebieten mit heißem und trockenem Klima, wächst aber auch durch gezielte Kultivierung in bewohnten Regionen. Er gedeiht in buschigen, waldreichen sowie grasigen Flächen und bevorzugt sonnige Standorte. Baobab ist ausgesprochen trockenheitstolerant und benötigt während kühlerer Jahreszeiten fast kein Wasser. Trotz seiner Trockenheitsresistenz profitiert er ebenso von feuchten, regenreichen Perioden und kann sogar leichten Frost überstehen. Die Vermehrung erfolgt am besten durch reife Samen, die sowohl in trockener als auch feuchter Erde keimen, eine Vermehrung über Stecklinge ist ebenfalls möglich.
Ausführliche Beschreibung
Der Baobab – das afrikanische „Superobst“ mit außergewöhnlich hohem Nährstoffgehalt.
Botanische Informationen
Der Baobab ist ein mächtiger, laubabwerfender Baum mit ikonischem, konisch geformtem Stamm und einer weit ausladenden Krone in großer Höhe, aus der zahlreiche, kräftige kurze Äste wachsen. Er kann bis zu 30 Meter hoch werden, typischerweise liegt die Höhe zwischen 15 und 25 Metern. Der Stamm ist sehr massiv und kann einen Durchmesser von bis zu 10 Metern erreichen – er dient dem Baum als Wasserspeicher während Trockenzeiten. Seine Rinde und das Holz lösen sich meist schichtweise ab, der Stamm besteht daher nicht aus klassisch durchgehender Holzmasse. Charakteristisch ist, dass der Baobab seine Blätter in den trockenen Jahreszeiten komplett abwirft. Diese einzelnen, oft uralten Solitärbäume können mehrere Jahrhunderte, manchmal sogar über tausend Jahre alt werden. Die auffälligen, etwa 20 cm großen, weißen Baobab-Blüten duften süßlich und entfalten sich ausschließlich nachts. Als hauptsächliche Bestäuber gelten nachtaktive Tiere wie Fledermäuse, jedoch ist auch Bestäubung durch Vögel und Insekten möglich. Die kurzen, dicken Früchte enthalten viele harte Samen, deren pulvrige, trockene Fruchtfleischstücke beim Herabfallen in kleine Fragmente zerfallen. Der wissenschaftliche Artname bezieht sich auf die fingerförmige Anordnung der Blätter am Ende der Zweige – sie erinnern in ihrer Form an eine Hand.
Herkunft und Verbreitung
Der Baobab gehört ursprünglich zur afrikanischen Flora und ist von Süd-Sudan bis ins südliche Afrika verbreitet. Weitere Vorkommen gibt es auf Madagaskar, wo zahlreiche andere endemische Baobabarten wachsen. Der Ursprung von Adansonia digitata auf Madagaskar ist allerdings umstritten. Durch den Menschen wurde der Baobab gezielt auch nach Süd- und Südostasien gebracht – besonders über Sansibar nach Indien und Teile Sri Lankas. Eine Art der Gattung ist außerdem in Australien heimisch.
Verwendung / Dosierung
Der Baobab hat im alltäglichen wie kulturellen Leben vieler afrikanischer Gesellschaften zentrale Bedeutung – als Ort für Versammlungen, rituelle Feiern oder als Wasserspeicher während der Trockenperioden. In der Küche wird das weiße Fruchtfleisch als exzellente Vitaminquelle genutzt. Es enthält außergewöhnlich viel Calcium und Vitamin C und wird daher häufig als Superfrucht bezeichnet. Baobab bietet ein sehr hohes Maß an antioxidativer, tonisierender und vitalisierender Wirkung – sein Antioxidantiengehalt liegt bei 24.000 ORAC und übertrifft damit deutlich bekannte Pflanzen wie Heidelbeeren, Granatapfel oder Cranberry. Sein Geschmack ist mild-karamellig mit einer leicht zitronigen Säure. Die Frucht harmonisiert das Immunsystem und unterstützt durch ihre wertvollen Inhaltsstoffe die allgemeine Vitalität. Der sehr hohe Anteil an Ballaststoffen – insbesondere Pektin – fördert eine gesunde Darmperistaltik und sorgt für die Reinigung der Darmzotten. Das aufquellende Pektin wirkt regulierend auf das natürliche Gleichgewicht der Darmflora und trägt dazu bei, Cholesterinwerte zu senken. Zusätzlich liefert die Baobabfrucht reichlich Mineralstoffe. Das Zusammenspiel von Calcium und Magnesium unterstützt gesunde und starke Knochen, Zähne, die normale Muskelfunktion (zur Krampf-Prophylaxe), schnelle Nervenreizübertragung sowie eine normale Blutgerinnung. Auch der energetische Zellstoffwechsel kann profitieren. Die enthaltenen Nährstoffe unterscheiden sich quantitativ und qualitativ deutlich von den in Europa typischen Obst- und Gemüsesorten. Seit 2008 ist Baobab als Zutat für Lebensmittel von der Europäischen Union zugelassen, 2009 erklärte auch die amerikanische FDA Baobab-Extrakte für unbedenklich. Die jungen Blätter werden in Afrika wie Blattgemüse verwendet. Das Fruchtfleisch dient der Herstellung von erfrischenden Getränken mit Zitronencharakter, und die Rinde wird aufgrund ihres Faserreichtums sehr geschätzt. Auch Baobab-Pulver ist universell einsetzbar, z. B. als Zusatz für Müslis, Joghurt, Smoothies, Desserts, Marmeladen, Kuchen – oder direkt in Wasser gelöst. In Westafrika wird Baobab-Pulver (genannt Lalo oder Mali) in großen Mengen gehandelt. Auch das aus den Samen gewonnene Öl wird z. B. in der Bäckerei verwendet.
Wirkstoffe
Die Frucht enthält besonders viel Calcium, Magnesium, Eisen, Vitamin C und Pektin.
Traditionelle Dosierung
Baobabblätter und -pulver können pur gegessen, als Zutat in Soßen und Suppen, aufgelöst in Milch, Wasser oder anderen Getränken sowie als Bestandteil von Süßspeisen verwendet werden. Das Pulver (Lalo, Mali) kann mit Wasser gemischt und in Desserts, Gebäck, Joghurts, Marmeladen, Fruchtsäften oder Smoothies eingerührt werden. Auch die Samen werden in Form von Öl verwendet. Empfohlen werden 5–15 g am Tag (entspricht etwa 1 bis 3 Teelöffeln); die Dosierung kann individuell angepasst werden und ist nach oben offen.