Arabica-Kaffee – Coffea arabica

Arabica-Kaffee – Coffea arabica

Gebräuchliche Namen: Kaffee, Arabica-Kaffee, Kaffee arabica, Kaffeepflanze, Espresso, Mokka, Kaffeegetränk, Coffea arabica, Coffee, Café, Kaffeebohne, Arabicakaffee, Kaffeekirsche, Cascara, grüner Kaffee, Green Coffee

Lateinischer Name: Coffea arabica, robusta (výjimečně excelsa, liberica a canephora)

Herkunft: Afrika, Asien, Australien, Europa, Südamerika, Nordamerika

Kurzvorstellung

In Deutschland ist überwiegend die Sorte Coffea arabica erhältlich. Sie enthält zwar weniger purinhaltige Alkaloide als andere Arten, überzeugt aber durch eine breite Vielfalt an Aromen und Geschmacksrichtungen. C. arabica gedeiht in hohen Lagen (1.000–3.000 m ü.d.M.) auf felsigem oder vulkanischem Boden, kann aber auch als Waldförm wachsen. Der Kaffeeanbau erfolgt in über 70 Ländern weltweit, am erfolgreichsten jedoch in Lateinamerika, Afrika und Südostasien. Die Pflanzen benötigen regelmäßige Pflege und wachsen unter optimalen Tropenbedingungen am besten. Nach der Ernte werden die roten Kaffeekirschen gepflückt, sortiert und getrocknet; die Bohnen im Innern werden nach Bedarf unterschiedlich stark geröstet. Wer Kaffee privat ziehen möchte, sollte auf ausreichend Feuchtigkeit, lockeren, leicht sauren Boden und einen hellen Standort achten. Coffea arabica kann bei guter Pflege viele Jahrzehnte alt werden.

Ausführliche Beschreibung

Eine der ältesten Pflanzen, die jemals vom Menschen gesellschaftlich genutzt wurde.

Botanische Informationen

Arabica-Kaffee, botanisch Coffea arabica genannt, war ursprünglich ein (wild wachsender) Baum, wird heute jedoch meist als Strauch oder kleiner Baum kultiviert. Die Pflanze ist reich verzweigt mit bogenförmigen Ästen und dicht stehenden, ledrigen, dunkelgrünen, meist länglich geformten Blättern, die eine Länge von bis zu 15 cm erreichen und je nach Position am Ast variieren können. Von April bis Mai erscheinen die weißen, duftenden Blüten. Die Frucht ist eine Kirsche (Kaffeekirsche) und enthält 2 bis 3 flache Samen – die bekannten Kaffeebohnen. Das reife Fruchtfleisch ist leuchtend rot, kann aber gelegentlich auch gelblich sein. Die Reifezeit beträgt 9–14 Monate. Besonders interessant ist die Eigenschaft, dass an einer Pflanze gleichzeitig Blüten und reifende Früchte zu finden sind. Die erste Ernte erfolgt nach zwei bis drei Jahren vegetativen Wachstums.

Herkunft und Verbreitung

Arabica-Kaffee stammt ursprünglich vom afrikanischen Kontinent, genauer aus dem heutigen Äthiopien. Von dort verbreitete sich die Pflanze im Verlauf der Geschichte dank arabischer Vermittlung im gesamten damaligen muslimischen Raum, später zu den Europäern im Norden und weiter in den Osten rund um den Indischen Ozean.

Verwendung / Dosierung

Kaffee ist eines der populärsten Getränke der Welt. Es heißt, dass der Kaffeemarkt nach dem Ölmarkt zu den gefragtesten und umsatzstärksten überhaupt zählt. Die wichtigste physiologische Wirkung, der sich jeder Kaffee-Genießer bewusst sein sollte, ist die diuretische, also "harntreibende" Eigenschaft. Deshalb wird Kaffee traditionell, ob im Restaurant oder zu Hause, stets mit einem Glas Wasser serviert, um die Flüssigkeitszufuhr auszugleichen. Therapeutisch lässt sich dieser Effekt nutzen, indem bestimmte Inhaltsstoffe isoliert und der blutdrucksenkende, diuretische Effekt gezielt eingesetzt werden. Koffein ist außerdem dafür bekannt, kurzfristig die Aufmerksamkeit zu steigern (vom dauerhaften überhöhten Konsum wird jedoch abgeraten). Darüber hinaus ist die Steigerung der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit erwähnenswert – viele Menschen trinken Kaffee gezielt bei hoher Arbeitsbelastung oder vor sportlichen Aktivitäten, um Leistung und Konzentration zu unterstützen.

Die gesundheitlichen Auswirkungen von Koffein werden von Fachleuten unterschiedlich bewertet. Es gibt Experten, die vom regelmäßigen Kaffeegenuss abraten, weil sie negative Auswirkungen fürchten. Einigkeit besteht jedoch darin, dass ein übermäßiger Konsum von Kaffee das persönliche Wohlbefinden und die Gesundheit nachteilig beeinflussen kann. Langzeitstudien deuten gleichzeitig an, dass ein moderater, regelmäßiger Kaffeegenuss gesundheitsförderliche Effekte haben könnte, wobei weitere wissenschaftliche Untersuchungen erforderlich sind. Anhaltspunkte für ein generell längeres oder besseres Leben bei Kaffeeverzicht wurden bisher – unter Berücksichtigung von Begleiterkrankungen – nicht bestätigt.

In unterschiedlichsten Kulturen und über die Jahrhunderte hinweg spielten traditionelle Anwendungen und überlieferte Erfahrungswerte eine wichtige Rolle. Kaffee wurde und wird traditionell etwa bei Alzheimer-Demenz, Parkinson, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Typ-2-Diabetes eingesetzt. Moderne Studien sehen einen leichten positiven Effekt auf bestimmte physiologische Prozesse. Es bleibt aber unerlässlich, bestehende Therapien und individuelle Besonderheiten stets mit zu berücksichtigen.

Kaffee enthält zudem spezifische Antioxidantien, die die Zellen vor oxidativem Stress und Schaden durch freie Radikale – einer möglichen Ursache für Krebsentstehung – schützen können. Der Gehalt an Antioxidantien variiert je nach Sorte und Art der Zubereitung. Untersuchungen zeigen, dass gerösteter Kaffee einen höheren Gehalt an diesen Substanzen aufweist als ungerösteter (grüner) Kaffee.

Grundsätzlich gilt: Mäßiger Kaffeekonsum ist kein Gesundheitsrisiko. Ein maßvoller Genuss scheint keine negativen Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System zu haben. Ein überhöhter Konsum kann jedoch zu unerwünschten Nebenwirkungen führen.

Grüner Kaffee

Die positive Wirkung des Grünen Kaffees basiert vor allem auf dem Gehalt an Phenolen, insbesondere der Chlorogensäure, deren Anteil durch das Rösten um bis zu 70 % reduziert wird.

Chlorogensäure wirkt auf die Enzymaktivität der Glukose-6-Phosphatase, dem letzten Enzym der Glukoneogenese, das zur Aufrechterhaltung des Blutzuckerspiegels beiträgt. Studien mit grünem Kaffee hoher Chlorogensäure-Konzentration weisen darauf hin, dass die Aufnahme von Glukose aus der Nahrung deutlich verringert wird. Chlorogensäure senkt so nachweislich die Glukose- und Insulinaufnahme – dies könnte sich positiv auf die Vermeidung von Körperfett und die Senkung des glykämischen Indexes auswirken und so zur Vorbeugung von Typ-2-Diabetes beitragen.

Weitere Untersuchungen aus dem Jahr 2011 zeigen, dass die im grünen Kaffee enthaltenen Phenole die Energieverwertung fördern und Lipogenese (Fettbildung) sowie Fettspeicherung im Körper reduzieren. Die Einnahme grüner Kaffeeextrakte kann daher zur Reduktion von Körperfett und Gewicht beitragen.

Im Verdauungstrakt wird Chlorogensäure zu Kaffeesäure und Chininsäure hydrolysiert – zwei bedeutenden Antioxidantien.

Cascara

– getrocknete Schale der Kaffeekirschen, aus denen ein erfrischendes Getränk zubereitet werden kann

Der Name Cascara stammt ursprünglich aus der Kolonialzeit und ist vom spanischen Wort „cáscara“ für Schale oder Hülse abgeleitet. Es ist erwähnenswert, dass Cascara-Getränke nur eine von mehreren traditionellen Zubereitungen sind – auch aus getrockneten Zweigen kann ein Sud hergestellt werden.

Interessanterweise wurde Kaffee erst Jahrhunderte nach seiner „Entdeckung“ geröstet – der Konsum als Tee (Cascara) ist somit historisch älter. In traditionellen Anbaugebieten wie Äthiopien, Somalia, Jemen, Uganda, Bolivien oder Brasilien ist Cascara als rituelles und Alltagsgetränk bekannt und beliebt.

Die Schale der Kaffeekirsche schmeckt süßlich, und das fertige Getränk erinnert geschmacklich an Rooibos- oder Hagebuttentee – je nach Erntemethode kann der Geschmack jedoch leicht variieren.

Cascara ist reich an Vitaminen und antioxidativen Stoffen und enthält im Vergleich zu klassischem Kaffee deutlich weniger Koffein – ca. 10,7 mg pro 100 ml Getränk (zum Vergleich: Espresso enthält etwa 175 mg/100 ml), was therapeutisch genutzt werden kann.

Cascara liefert zahlreiche Polyphenole, die das Immunsystem stärken können. Manche Inhaltsstoffe wirken stimulierend auf das zentrale Nervensystem.

Bestandteile können die Regeneration des Organismus unterstützen, entzündungshemmend wirken, die BDNF-Konzentration (Brain Derived Neurotrophic Factor) erhöhen und dadurch Schlafqualität, neuronale Gesundheit und Stressresistenz verbessern.

Die enthaltenen Phenolverbindungen verfügen über antioxidative, entzündungshemmende und potenziell krebshemmende Eigenschaften und leisten damit einen wertvollen Beitrag zur Prävention chronischer Erkrankungen.

Für die Zubereitung von Cascara werden etwa 20g getrocknete Schalen auf ca. 0,5 Liter kochendes Wasser gegeben und 5–10 Minuten ziehen gelassen. Nach dem Abseihen kann das Getränk pur oder verfeinert mit Zimt, Ingwer, Muskatnuss, Honig und Zitronensaft genossen werden. Für einen Eistee werden Cascara und kaltes Wasser gemischt und 24 Stunden gekühlt.

Wirkstoffe

Kaffee ist leicht sauer (pH ca. 5,0) und enthält zahlreiche leicht saure Verbindungen – vor allem aber Purin-Alkaloide, allen voran Koffein. Koffein wirkt als Antagonist der Adenosinrezeptoren und besitzt deshalb einen ausgeprägten stimulierenden und psychoaktiven Effekt. Weitere Inhaltsstoffe sind Karbolin und Harman (MAO-Hemmer mit möglicher psychoaktiver Wirkung) sowie Theophyllin und Theobromin (Abbauprodukte des Koffeins mit eigenen therapeutischen Effekten). Hinzu kommen Diterpene und zahlreiche Antioxidantien.

Traditionelle Dosierung

Der Koffeingehalt variiert je nach Kaffeesorte. Die empfohlene Tagesdosis für Erwachsene liegt bei 200–300 mg – das entspricht etwa 2–3 „klassischen“ Tassen Kaffee. Nach Überschreiten dieser Dosis kann es zu Überreizungen wie Schlaflosigkeit, Zittern, Magenproblemen und Erbrechen kommen. Koffein gilt als „potenziell suchterzeugend“, wenn es regelmäßig in größeren Mengen konsumiert wird.