Andenbeere – Physalis peruviana

Gebräuchliche Namen: Andenbeere, Kapstachelbeere, Goldbeere, Physalis, Inka-Beere, Aztekenbeere, Peruanische Andenbeere, Peruvian Groundcherry, Cape Gooseberry, Giant Ground Cherry, Pok Pok, Ras Bhari, Uvilla, Uchuva, Poha, Love in a Cage, Amour en cage, Harankash
Lateinischer Name: Physalis peruviana
Herkunft: Afrika, Asien, Südamerika
Kurzvorstellung
Andenbeere ist eine wärmeliebende Pflanze und lässt sich in klimatisch begünstigten Gebieten Deutschlands gut anbauen. Für ein optimales Wachstum bevorzugt sie Temperaturen von 16–25°C, lockere Böden mit hohem Nährstoffgehalt und einen vollsonnigen, windgeschützten Standort. Die Pflanzung erfolgt ähnlich wie bei Tomaten unter Verwendung von Kompost oder gereiftem Dünger. Auspflanzen ist Mitte Mai in Abständen von 80×100 cm möglich; unter Glas bereits ab Ende April (dies verfrüht die Ernte). Zum Wachstum kann zur Bodenabdeckung Vlies verwendet werden. Die Ernte beginnt meist im August und reicht bis zu den ersten Herbstfrösten. Der durchschnittliche Ertrag pro Pflanze liegt bei circa 2 Kilogramm.
Die Pflanzen wachsen wild entlang von Waldrändern, Wegen und Bachläufen, bevorzugen Höhenlagen zwischen 500 und 2000 m ü. NN, bilden dichte Bestände und können die ursprüngliche Vegetation verdrängen.
Ausführliche Beschreibung
Die Andenbeere, eine südamerikanische Pflanze, wird in der traditionellen Medizin zur unterstützenden Behandlung von Krebserkrankungen verwendet.
Botanische Informationen
Andenbeere ist eine mehrjährige, oft locker verzweigte Pflanze mit teilweise verholzender Basis, wird jedoch im Ausland vielfach als einjährige Kultur gepflegt. Die Pflanze kann Wuchshöhen bis zu 160 cm erreichen und besitzt eine aufrechte, drüsig behaarte Sprossachse. Die wechselständigen, gestielten Blätter sind 2–4 cm lang, eiförmig bis zugespitzt. Die etwa 2 cm großen, gestielten, hängenden Blüten entspringen den Blattachseln. Der kelchartige Blütenkelch kann bis 5 cm erreichen. Die Früchte sind ellipsoide, 1–2 cm lange, klebrige, leuchtend gelbe Beeren mit aromatisch süß-säuerlichem Geschmack.
Herkunft und Verbreitung
Ursprünglich stammt die Andenbeere aus tropischen Regionen Südamerikas (Peru, Venezuela, Ecuador, Chile und Kolumbien). Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde die Art erstmals nach Südafrika und dann nach Australien eingeführt. Aufgrund ihrer Beliebtheit ist sie mittlerweile weltweit verbreitet, etwa in Indien, dem Pazifik, der Karibik, Neuseeland sowie China, Thailand und Ägypten. In manchen Gebieten etabliert sie sich als Nutzpflanze, in anderen gilt sie als invasive Art oder "Unkraut".
Verwendung / Dosierung
Die süß-säuerlichen, aromatischen Beeren eignen sich ideal zum frischen Verzehr, in Obstsalaten, Kuchen, Gebäck, Konfitüren und Desserts. Auch getrocknet, kandiert oder als Kompott finden die Früchte vielseitige Anwendung. Andenbeeren sind reich an Polyphenolen und Carotinoiden, die als mittel- bis hochwirksame Antioxidantien geschätzt werden. Diese Inhaltsstoffe stehen im Fokus wissenschaftlicher Untersuchungen zu antioxidativen Therapien bei entzündlichen und degenerativen Erkrankungen.
Ein weiterer wichtiger Bestandteil ist Melatonin, der im Zusammenhang mit Therapien bei neurodegenerativen Erkrankungen, Heilung von Nervenschäden und unterstützenden Ansätzen bei Epilepsie und Migräne steht. Die Inhaltsstoffe der Andenbeere werden sowohl in traditionellen als auch modernen medizinischen Studien mit potenziellen Antitumor-Effekten assoziiert.
In der traditionellen Pflanzenheilkunde findet die Andenbeere Einsatz bei der unterstützenden Behandlung von Krebs (insbesondere Leukämie), Asthma, Hepatitis, Rheuma und Hautentzündungen.
Weitere Inhaltsstoffe wie Pektin wirken förderlich auf das Verdauungssystem, indem sie die natürliche Passage regulieren, Cholesterin binden und dessen Aufnahme im Darm verringern. Studien legen nahe, dass sie zur Senkung des Blutdrucks beitragen, die Nervenfunktion verbessern, sowie Lernen und Konzentrationsfähigkeit fördern können.
Traditionell gilt die Andenbeere als natürliches Mittel zur Verzögerung von Alterungsprozessen und zur Förderung des allgemeinen Wohlbefindens sowie der Langlebigkeit. Sie wird außerdem als unterstützend zum Abnehmen verwendet, da der hohe Gehalt an Mikronährstoffen, Ballaststoffen und Vitaminen das Sättigungsgefühl nachhaltig fördert und so den Bedarf an anderen Lebensmitteln reduziert.
Die Inhaltsstoffe zeigen zudem hypolipidämische und leicht blutzuckersenkende Effekte, beschleunigen den Stoffwechsel und unterstützen die Fettverbrennung.
Darüber hinaus helfen sie beim Entgiften und Reinigen des Körpers von Fremdstoffen, steigern die Aktivität der Nieren und fördern so eine beschleunigte Ausscheidung unerwünschter Substanzen.
Wirkstoffe
Laut der US-amerikanischen USDA sind die Früchte der Andenbeere insgesamt kalorienarm und enthalten moderate Mengen an Vitamin A, C, B1 und B3 sowie Polyphenole, Carotinoide, Melatonin und Pektin.
Traditionelle Dosierung
Als Superfood werden die Früchte aufgrund ihres Transports meist getrocknet und können dann tagsüber ohne feste Einschränkung verzehrt werden. Sie gelten aus ernährungsphysiologischer Sicht als Lebensmittel, die die Lebensqualität unterstützen. Für optimale antioxidative Effekte empfiehlt sich eine Tagesdosis von 10–40 g, abhängig von Körpergewicht, Alter, Geschlecht, Lebensstil und ggf. Erkrankung. Eine Überdosierung ist bei einem normalen Verzehr praktisch nicht möglich. Empfehlenswert ist, die Tagesmenge auf 2–3 Portionen zu verteilen.