Amalaki – Emblica officinalis

Amalaki – Emblica officinalis

Gebräuchliche Namen: Amalaki, Indische Stachelbeere, Amla, Amlaka, Amlaki, Emblic, Myrobalane, Malacca-Baum, Indian gooseberry, Emblica officinalis, Phyllanthus emblica

Lateinischer Name: Emblica officinalis syn Phyllanthus emblica

Herkunft: Asien, Europa, Südamerika, Nordamerika

Kurzvorstellung

Zubereitungen aus verschiedenen Teilen der Amalaki werden in Indien tonnenweise hergestellt und weltweit exportiert. Beispielsweise wird Urabba aus Amalaki-Früchten durch Einlegen in zuckerhaltigem Sirup gewonnen. Die Früchte von Amalaki dienen außerdem als Basis für Produkte zur Reinigung von Händen oder Haaren.

Die Kultivierung der Amalaki ist mit den richtigen Methoden in fast ganz Indien verbreitet, wobei sich die Anbaumethoden und verwendeten Baumsorten in einzelnen Regionen unterscheiden. Amla ist eine subtropische Pflanze, die ein trockenes, subtropisches Klima bevorzugt. Schon milde, kurzzeitige Kälte kann dem Baum schaden. Amalaki ist in der Lage, Temperaturen bis 45 °C zu tolerieren, jedoch sollte diese Temperatur nicht während der Blütezeit auftreten. Starke trockene oder kalte Winde können die Fruchtqualität beeinträchtigen.

Amalaki gilt dennoch als robuste Pflanze, die in vielen verschiedenen Bodentypen gedeihen kann. Ihre Anpassungsfähigkeit resultiert aus dem tiefreichenden Wurzelsystem und reduzierten Blättchen. Ein weiterer Vorteil ist die Fähigkeit der Amalaki, auf marginalen Böden zu wachsen, die für andere Pflanzen ungeeignet sind. Amalaki kann sowohl in leicht sauren als auch leicht alkalischen Böden (pH-Bereich etwa 6,5 bis 9,5) kultiviert werden. Schwere oder zu stark bewässerte Böden sind jedoch nicht geeignet. Die Aussaat erfolgt idealerweise aus Samen, die Keimung beginnt im April. Jungpflanzen werden anschließend im Abstand von 7–10 Metern, meist in Gruppen von 5 oder 8 Setzlingen, ausgepflanzt. Der Boden kann leicht angesäuert oder mit Sand vermischt werden. In Mitteleuropa ist der Anbau von Amalaki kaum möglich, und die resultierenden Bäume erreichen selten die Qualität von Pflanzen aus dem subtropischen Raum.

Die Ernte erfolgt im Herbst. Die Früchte werden per Hand von den oberen Zweigen gepflückt. Ihr Geschmack ist säuerlich, leicht bitter und adstringierend, die Konsistenz faserig. Üblich ist auch das Einlegen der Früchte in Salzwasser, um die Säure zu mildern.

Ausführliche Beschreibung

Amalaki, auch als „himmlische Frucht“ bekannt, erfreut sich wachsender Beliebtheit als vielseitiges Naturmittel für zahlreiche Zivilisationskrankheiten.

Botanische Informationen

Amalaki (Emblica officinalis) ist ein laubabwerfender Baum mittlerer Größe mit einer Wuchshöhe von 8–15 Metern (vereinzelt bis zu 18 Meter). Der Stamm ist dünn und gedreht, die Krone breit ausladend mit flexiblen, rutenartigen Zweigen (ca. 10–20 cm lang). Die hellgrünen Blätter sind einfach, sitzend und lanzettlich geformt. Die kleinen Blüten sind grünlich-weiß. Die Frucht ist ellipsoid, fast kugelig, hellgrünlich-gelb, außen glatt und sehr hart, oft mit 6 (manchmal weniger) vertikalen Segmenten.

Herkunft und Verbreitung

Ihren Ursprung hat die Amalaki zweifellos im alten Indien, wo sie seit Jahrhunderten ein bedeutendes Heilmittel der Ayurveda und anderer ostasiatischer Medizinsysteme ist.

Verwendung / Dosierung

Amalaki nimmt einen herausragenden Platz in der traditionellen indischen Medizin, insbesondere der Ayurveda, ein. Therapeutisch werden zwar viele Pflanzenteile verwendet, am beliebtesten sind jedoch die Früchte. Diese werden pur oder in Kombination mit anderen Kräutern zur Behandlung unterschiedlichster chronischer und akuter Erkrankungen eingesetzt – von einfachen Erkältungen oder temporären Schwächezuständen bis hin zu Problemen im Verdauungstrakt, Leber, bei Fieber, Schmerzen, Entzündungen, Wundheilung und mehr.

Präklinische Studien an Tieren belegen zahlreiche Wirkungen. Isolierte Inhaltsstoffe können Fieber senken, Reizhusten und Entzündungen hemmen, Immunsystem und Herz-Kreislauf-System stärken, die Magenwand schützen, die Blutbildung und die Regulierung des Cholesterinspiegels fördern sowie Durchfall lindern. Auch angstmindernde und stimmungsaufhellende Eigenschaften wurden untersucht.

Verschiedene Stoffe der Amalaki wie Gallussäure, Ellagsäure, Pyrogallol, bestimmte Seskviterpene, Corilagin, Geraniin, Prodelphinin, B1 und B2 zeigen in Vorstudien antikanzerogene, radiomodulierende, chemoprotektive, antioxidative, entzündungshemmende und immunmodulierende Potenziale, insbesondere gegen künstlich ausgelöste Tumorbildungen. Einige Ergebnisse deuten auf positive Perspektiven für die krebstherapeutische Forschung hin, mit Pyrogallol als besonders vielversprechendem anti-proliferativem Wirkstoff.

Ein ausgeprägter leberschützender Effekt des Amalaki-Safts wurde in Tierstudien in Dosen von 5, 10 und 20 mg/kg Körpergewicht belegt – mit ähnlich guter Wirksamkeit wie Silymarin. Die enthaltenen Tannine, insbesondere in Kombination mit Eisenionen, fördern die Erholung und Regeneration der Leberzellen auch nach toxischen Schädigungen.

Extrakte der Amalaki-Frucht deuten außerdem auf einen magenschützenden Effekt hin: In Tiermodellen heilten alkoholische Auszüge in einer Dosierung von 20 mg/kg innerhalb eines Monats experimentelle Magengeschwüre ab. Die bisherigen Studien wurden jedoch fast ausschließlich an Labortieren mit künstlich ausgelösten Magengeschwüren durchgeführt.

Besonders relevant für unsere Zivilisation ist der positiv nachgewiesene blutzuckersenkende Effekt der Amalaki-Inhaltsstoffe. Diese Wirkung wird für gesunde Testpersonen wie Diabetiker gleichermaßen berichtet, mit günstigen Auswirkungen auf die Blutfette und das gesamte Herz-Kreislauf-System – vermutlich dank der hohen Konzentration an Vitamin C und Tanninen.

Ein weiteres interessantes Anwendungsfeld ist die Förderung des Haarwuchses und die Prävention von Haarausfall, vor allem bei Einhaltung von stressmindernden Lebensstilmaßnahmen. Auf genetisch bedingten Haarausfall hat Amalaki keinen Einfluss.

Untersuchungen zeigen auch ein Potenzial zur Minderung depressiver und ängstlicher Zustände durch Enzymhemmung im Gehirn, analog zu bekannten synthetischen Antidepressiva oder Nootropika. Tierstudien belegen in entsprechenden Dosierungen positive Effekte auf Verhalten und motorische Aktivität sowie eine Reduzierung von Alterserscheinungen und eine spürbare Förderung der kognitiven Leistungsfähigkeit.

Weitere präklinische Ergebnisse umfassen eine signifikante antioxidative Aktivität (250 mg/kg Körpergewicht), insbesondere nach längerem Alkoholkonsum, sowie eine ausgeprägte antikonvulsive Wirkung bei höheren Dosen (500–700 mg/kg).

Inhaltsstoffe

Chemische Analysen von Amalaki-Pulver zeigen einen Energiegehalt von etwa 77 kcal pro 100 g, mit folgendem Nährstoffprofil: 0,5 g Protein, 19 g Kohlenhydrate, Spuren von Fettsäuren, etwa 6 g Ballaststoffe. Die therapeutisch wichtigsten Tannine umfassen Phylllembelin, Emblicanin A/B, Punigluconin, Pedunculagin, Putranjivain, Progallin (besonders in den Blättern), Tanninsäure und Gallussäure. Viele Tannine sind an Zuckerreste gebunden, was ihren Effekt beeinflusst.

Zu den Flavonoiden zählt besonders Quercetin (2,5–4 mg pro 100 g Amalaki), auch Kaempferol, Myricetin und Apigenin werden in einigen Studien nachgewiesen. Weitere Bestandteile sind Phytosterole (insbesondere Beta-Sitosterol), Carotinoide, Vitamin C und E sowie Mineralstoffe wie Kalzium, Phosphor, Magnesium und Zink.

Dosierung

Von allen Pflanzenteilen wird therapeutisch am häufigsten die Frucht verwendet. Sie kann als Frisch- oder Trockenfrucht, Saft oder als Pulver konsumiert werden; empfohlene Tagesmenge: 1–3 g Pulver (optimal 3 g), aufgeteilt in drei Einzelportionen pro Tag.

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