Achiote – Bixa orellana

Gebräuchliche Namen: Achiote, Annattostrauch, Annatto, Lippenstiftbaum, Urucum, Aploppas, Bixa, Bijol, Orleanstrauch, Roucou, Roucoubaum, Uruku, Lipstick Tree, Bixa orellana (lateinischer Name)
Lateinischer Name: Bixa orellana
Herkunft: Asien, Südamerika
Kurzvorstellung
Achiote ist wegen seiner farbintensiven Samen weltweit bekannt; der botanische Name leitet sich von „biche“, einer portugiesischen Bezeichnung für die Fruchtform, und von „orellana“, dem spanischen Entdecker Amazoniens, ab. Die Früchte sind ungenießbar, doch die Samen werden als Farbstoff genutzt. Schon Maya und Azteken verwendeten Achiote zu rituellen Zwecken oder als Farbstoff – das intensive Rot galt als Ersatz für Blut. Ursprünglich stammt die Pflanze aus dem Gebiet um den Amazonas und wächst heute in tropischen Klimazonen nahe des Äquators. Mehr dazu unter Herkunft und Verbreitung.
Ausführliche Beschreibung
Achiote ist eine traditionelle Heilpflanze aus dem Amazonas-Regenwald, die vielfältig gegen verschiedene Beschwerden eingesetzt wird.
Botanische Informationen
Achiote ist ein immergrüner Strauch oder kleiner Baum, der natürlich in tropischen Regionen Südamerikas vorkommt. Die Pflanze kann eine Höhe von über 20 Metern erreichen, bleibt aber meist zwischen 5 und 10 Metern. Ihre zarten weiß-rosafarbenen Blüten verwandeln sich nach der Bestäubung in leuchtend rote, herzförmige Fruchtkapseln, die allerdings nicht essbar sind. Öffnet man die Fruchtkapsel, findet man zahlreiche Samen, die in einem orangefarbenen Fruchtfleisch eingebettet sind. Achiote-Pflanzen sind sehr ertragreich und können pro Ernte bis zu 270 Kilogramm Früchte liefern.
Achiote wird hauptsächlich wegen des Farbstoffs Annatto (auch "Bixin" genannt) kultiviert, der nach dem Auskochen der Samen gewonnen wird. Annatto wird traditionell zum Färben von Käse, Fisch, Reisgerichten und verschiedenen Fleischsorten in der lateinamerikanischen Küche verwendet, unter anderem als wichtige Zutat in der mexikanischen Spezialität Cochinita Pibil. Die größten Produzenten sind Bolivien, Brasilien, Kolumbien, Ecuador, Indien und Jamaika. Im Handel ist Annatto als Paste oder Pulver erhältlich („Achiote“, „Annatto“, „Bijol“ usw.). In der internationalen Küche dient Achiote häufig als Ersatz für das teure und seltenere Safran. In Mexiko ist es außerdem ein Hauptbestandteil des traditionellen Getränks Tascalate aus Chiapas. Auch in Nordeuropa, Skandinavien und Großbritannien wird Annatto als Farbstoff für Margarine und zahlreiche andere Lebensmittel eingesetzt. Unter der Kennzeichnung E160b ist das Farbpigment annatto europaweit als Zusatzstoff zugelassen und gilt als gesundheitlich unbedenklich. Viele Hersteller ziehen jedoch aus Kostengründen Beta-Carotin vor, das beim Verbraucher höhere Akzeptanz findet.
Herkunft und Verbreitung
Die ursprüngliche Heimat von Achiote ist das weitläufige Amazonasgebiet und andere tropische Bereiche Süd- und Mittelamerikas. Heute wird die Pflanze weltweit überall dort angebaut, wo ähnliche Tropenbedingungen herrschen – besonders erfolgreich wurde sie durch spanische Kolonialherren nach Südostasien eingeführt, von wo insbesondere die Philippinen profitieren.
Verwendung / Dosierung
Neben der traditionellen indigenen Küche nutzten Ureinwohner Achiote seit jeher als Körperfarbe. Besonders beliebt war der Farbstoff als Lippenfarbe, daher auch der englische Name "Lipstick Tree". In anderen Teilen des Amazonasbeckens wurden die Haare von Kriegern mit Achiote gefärbt.
Laut aktueller EU-Gesetzgebung dürfen keine gesundheitsbezogenen Angaben gemacht werden. Für detaillierte Informationen zu Wirkungen und Anwendungsbereichen empfehlen wir, auf Fachliteratur und zugängliche Quellen im Internet zurückzugreifen.
Inhaltsstoffe
Die wesentlichen Wirkstoffe sind antioxidative Farbstoffe wie Bixin, Euxin, Methylbixin und Norbixin. Darüber hinaus sind Amine, Triterpene, Gerbstoffe, Carotinoide, Öle, Flavonoide, Diterpene, Anthrachinone, Cumarine und Gallussäure enthalten – Stoffe, die die traditionelle therapeutische Wirkung von Achiote erklären.
Traditionelle Dosierung
Vor allem die Blätter werden traditionell für ihre gesundheitsfördernden Eigenschaften eingesetzt. Die empfohlene Dosierung liegt bei ca. 8–10 Blättern (etwa 5 g) auf 1 Liter kaltem Wasser. Der Aufguss wird anschließend kurz aufgekocht und etwa 5 Minuten gekocht. Nach dem Abseihen trinkt ein Erwachsener dreimal täglich eine Tasse.
Das Rezept für Achiote-Paste (Recado Rojo) besteht aus einer Mischung von Oregano (0,5 TL), schwarzen Pfefferkörnern (4), Pimentkorn (1), Chilipaprika (2 Stück), Salz, Knoblauchzehe (1), Essig (1 EL), Kreuzkümmel, Achiote (3 EL) und Orangensaft (4 EL). Die Zutaten und Mengen können nach Geschmack und Rezept individuell angepasst werden.